18. - 22. März 2022

16 Passes

4x4 Tour durch die Karoo

4 Wheels, 5 Days and 16 Passes

Zwei Freunde, zwei Pick-ups und eine unvergessliche 4×4-Tour. Dieses 5-tägige Abenteuer beginnt in Kapstadt und führt uns über 1.200 km in die rauen und unberührten Landschaften Südafrikas.

Unser Ziel: 16 Pässe zu erobern und dabei die Schönheit des Cederberg-Gebirges, der Tankwa-Karoo-Wüste, des Anysberg-Naturreservats und des Elgin-Valleys zu erleben.

Inhalt

18.03.24

Day 1: Hout Bay to KaggaKamma

Mit unseren robusten Geländewagen, vollgepackt mit Ausrüstung und Proviant, starten wir zunächst in Richtung Paarl, eine der ältesten Siedlungen des Hinterlandes von Kapstadt, nach Wellington. Von hier aus geht es über den ersten Pass, den Bain’s Kloof Pass. Dieser spektakuläre 26 Kilometer lange Pass wurde vom Straßenbauingenieur Andrew Geddes Bain gebaut und 1854 eröffnet.

Für mich einer der schönsten Pässe in Südafrika und so ist es kein Wunder, dass er heute ein Nationaldenkmal ist. Die Passstraße windet sich durch ein enges, malerisch und abseits der Felsen üppig grünes Tal und zahlreiche kleine Bäche stürzen von den Hängen zu Tal. Die Felsformationen, die wunderbar geschwungene Straße, die natürliche Felseinfassung zur Schlucht – man könnte hier den ganzen Tag nur hin- und herfahren. Er ist so faszinierend, dass selbst die Straßenbauingenieure von heute neidisch wären.

In Richtung Ceres geht es für uns weiter durch eine Schlucht und über den Mitchell’s Pass. Er schlängelt sich durch eine besonders schöne Landschaft und ist die Fahrt schon wegen der unglaublichen Felsformationen wert, die manche als Mondlandschaft beschreiben.

Kurz nach Ceres führt uns der Weg über den 1.018 Meter hohen und 7 km langen Gydo Pass. Der Pass beginnt kurz hinter dem Ort Prince Alfred Hamlet und windet sich in vielen Schleifen bergauf durch grüne Hügel. Von einigen Parkbuchten am Rande bieten sich wunderbare Aussichten auf das gesamte Tal und die umliegenden Berge.

Oben angekommen, befindet man sich dann auf der Swartruggens-Hochebene, dem südöstlichen Ausläufer der Cederberge.

Gydo Pass

Ab hier tauschen wir die geteerten Straßen gegen die teils berüchtigten Gravel Roads Südafrikas ein. Kurz auf „4 high“ umgeschaltet geht es über den kurzen und steilen Katbakkies Pass in Richtung unserer ersten Station.

Eingebettet in natürliche Felsformationen in den Cederbergen und weit weg von den Lichtern der Großstädte liegt das Naturschutzgebiet Kagga Kamma. Ein Ort, der das gefühlvolle Erbe und die Landschaft nahebringt, die einst von den Khoi und San bewohnt wurde. Eine unberührte, Karoo-ähnliche Wildnis, geschmückt mit wilden Blumen, verstreuten und faszinierenden Felsformationen und einem Ökosystem kleiner Lebewesen, die man sonst kaum sieht oder findet.

In dieser rauen und unentdeckten Wildnis liegt unsere Campsite „Klipspringer“. Sie besteht aus nur fünf Stellplätzen von denen alle fünf unbesetzt waren und wir uns die schönste Stelle aussuchen können. Eine große Boma mit großer Feuerstelle untermalt diesen unglaublich schönen Ort, abgeschieden und vor der Kulisse schöner Felsformationen gelegen.

Dass ich bei der Platzierung des Autos noch über einen spitzen Stein fahre, der mich zu meinem ersten „Puncher“ führt, trübt nur kurz die Stimmung und bei einem traditionellen Braai unter sternenklarem Himmel, verabschieden wir diesen ersten Tag on Tour.

Video

19.03.24

Day 2: KaggaKamma to Gannaga

Nach einem ausgiebigen Frühstück, umrahmt von einem schönen Sonnenaufgang, geht es auf die zweite Etappe. Alle Sachen wieder gut verstaut, begeben wir uns in die Cederberge. Und für alle, die dieses wunderschöne Fleckchen Erde nicht kennen, hier ein wenig Wissenswertes:

Die Cederberge, auch Cederberg Mountains genannt, sind ein vornehmlich aus Tafelbergsandstein aufgebauter Gebirgszug 200 km nördlich von Kapstadt, im Städtedreieck Clanwilliam, Wupperthal und Citrusdal. Sie gehören zum Faltengebirgskomplex des Kap-Faltengürtels.

Der Gebirgszug der Cederbergs ist ein touristisch kaum erschlossenes Gebiet und für ihre atemberaubenden Felsformationen bekannt. Im gleißenden Sonnenlicht der wüstenähnlichen Gegend glänzen sie in verschiedenen Farben. In der felsigen Gegend gibt es außerdem eine Vielzahl von Felsmalereien der San zu bestaunen. Den Namen Cederberg erhielt das Gebiet durch die ehemals zahlreich vorhandenen Zedernbäume, die heute leider kaum noch zu finden sind.

Der höchste Berg der Cederbergs ist der 2028 m hohe Sneeuberg, gefolgt vom Tafelberg mit 1969 m. Kerngebiet ist die Cederberg Wilderness Area mit einer Fläche von ca. 71.000 Hektar, das sich vom Middelberg-Pass bei Citrusdal bis zum Pakhuis-Pass bei Clanwilliam erstreckt. Der Nationalpark steht seit 2004 als Teil der Cape Floral Region auf der UNESCO Weltkulturerbeliste.

Uns steht zunächst eine außergewöhnlich schöne Route durch die südlichen Cederberge bevor, die Bauernhöfe wie Kromrivier, Matjiesrivier, Nuwerus und Mount Ceder mit dem Plateau des Koue Bokkeveld verbindet. Die Straße besteht aus zwei großen Pässen, dem Blinkberg- und dem Grootrivierhoogte-Pass. Beide bieten eine atemberaubende Berglandschaft in frischer Bergluft und sind an manchen Stellen bis zu 25% steil!

Über den Blinkberg Pass (übersetzt „glitzernder oder leuchtender Berg“) durchqueren wir die spektakuläre Berglandschaft der südlichen Cederberge und folgen auf der größten Länge einer schmalen Schlucht. Diese Straße gehört zu einer der schönsten und vielgerühmten Schotterstraßen in Südafrika.

Mit 11,8 km ist dieses ein langer Pass mit vielen Kurven und einem ungewöhnlich vertikalen Profil, da er zwei falsche Gipfel hat, die sich ungefähr bei 1/3 und 2/3 befinden. Jeder von ihnen ist durch einen kurzen geteerten Abschnitt gekennzeichnet, um die sehr steilen Steigungen zu bewältigen.

Nach einem kleinen Coffeestop in Mount Ceder, einer schönen Anlage mit Selbstversorgervillen und Öko-Campingplätze, beginnt der Anstieg auf den Grootrivierhoogte-Pass durch eine herrliche und zerklüftete Landschaft. Wir besuchen kurz Luise auf der Nuwerust Farm, einem wunderschönen Campingplatz umringt von den rötlichen Rooiberg Mountains.

Und weiter geht es zu unserer nächsten Station, den Cederberg Wines. Inmitten dieser wunderschönen bergigen Landschaft eröffnet sich uns eine grüne Oase mit großen Weinfeldern und es ist eine Schande, diese nicht mit einem Stopp zu würdigen (und auch gleich den Weinvorrat aufzufüllen).

Im Cederberg Private Cellar auf der Farm Dwarsrivier werden preisgekrönte Weine aus den hochgelegenen Weinbergen hergestellt. Das Geheimnis hinter diesen „Weinen mit Höhenlage“ ist ein einzigartiges Terroir, eine reine, virenfreie Umgebung, Wasser aus Bergquellen, ein einzigartiges kaltes Klima ohne Küsteneinflüsse und das Verständnis von fünf Generationen für das Land.

Leider bleibt nur Zeit für einen kurzen Besuch da uns heute noch eine längere Tour bevorsteht. Weiter geht es über den 4,7 km langen Uitkyk-Pass, der die nördlichen und südlichen Cederberg-Wilderness-Gebiete verbindet. Dieser Pass macht seinem Namen alle Ehre, da er übersetzt „Aussichtspunkt“ bedeutet: Er bietet endlose Ausblicke auf die einzigartigen Cederberge, während das Algeria Valley mit seinen wunderschönen grasbewachsenen Campingplätzen und erfrischenden Felsenpools lockt.

Mittags erreichen wir Clanwilliam, eine der ältesten Städte Südafrikas und das Zentrum des Anbaugebietes des berühmten Rooibosch-Tees. Dieser inzwischen auch in der ganzen Welt beliebte Tee ist von Natur aus koffeinfrei und wird ausschließlich in dieser Gegend angebaut.

Kurz noch einen neuen Reifen gekauft und montieren lassen geht es nach einem kurzen Lunch auch schon weiter über den Pakhuyhs Pass (26,4 km, 824 HM). Er beginnt gleich außerhalb von Clanwilliam und verbindet die Stadt mit der Karoo. Er bietet eine große Vielfalt an Landschaften, Grabstätten, verwitterten Felsformationen, Picknickplätzen und einige der schönsten Wanderwege der Cederberge, für die wir heute leider keine Zeit haben.

Es folgt die Fahrt über den Botterkloof-Pass, der seinen Namen allem Anschein nach von der großen Anzahl der Botterbome hat, die in der Schlucht wachsen. Der Pass weist auf einer Strecke von 11,3 km einen Gesamtabfall von 345 m auf, was eine durchschnittliche Steigung von 1:33 ergibt, wobei die steilsten Abschnitte 1:10 messen.

Am Nachmittag erreichen wir den Tankwa Karoo National Park. Dieser wirklich spektakuläre Nationalpark liegt an der südlichen Grenze des Nordkaps, mit dem Roggeveld-Steilhang im Osten, den Cederbergen im Westen und den Klein Roggeveld Mountains im Süden. Die einzigartigen Merkmale der Vegetation werden mit atemberaubenden Landschaften kombiniert – von den steilen Klippen des Roggeveld-Steilhangs bis zu den Mondlandschaften der Tankwa-Wüste.

Unsere Lodge für diesen Abend liegt auf einem Hochplateau und so fahren wir am frühen Abend den atemberaubenden Gannaga-Pass hinauf. Eine herrliche Schotterstraße, die 548 Meter durch die Roggeveld-Berge von den endlosen Ebenen der Tankwa-Karoo zu den Hochplateaus bei Middelpos hinaufführt.

Der Pass bricht keine Rekorde in Bezug auf Höhe, Steigung oder Länge, aber er besitzt eine fast ästhetische Qualität durch eine Kombination aus anmutigen Kurven, rauer Bergschönheit und Weitblick, die auf anderen Pässen selten zu finden ist.

Er enthält 45 Biegungen, Ecken und Kurven, darunter 4 extrem scharfe Haarnadelkurven und drei weitere Kurven, die schärfer als 90 Grad sind. Die Qualität dieser Straße kann je nach Jahreszeit und Wartung stark variieren.

Auf dem Hochplateau angekommen, erreichen wir kurz vor Sonnenuntergang die sehr schöne Gannaga Lodge und machen uns gleich daran, das Feuer für den Braai zu entfachen. Etwas später sitzen wir dann gemütlich vor unserer Lodge mit einem guten Glas Wein und stellen fest, dass die Tankwa das ideale Reiseziel für alle ist, die die hellsten Sterne Afrikas suchen, einen einmaligen Blick auf einen seltenen endemischen Vogel erhaschen oder vielleicht einfach nur eine Stille erleben möchten, die tief in die Seele dringt.

Video

20.03.24

Day 3: Gannaga to Anysberg

Der nächste Morgen, ein weiteres Frühstück und das Gefühl, dass wir nach den ganzen Eindrücken schon ewig unterwegs sind – nach gerade mal 2 Tagen.

Der Weg führt uns zurück über den Gannaga Pass, dieses Mal talwärts und mit einer aufgehenden Sonne als Begleiter. Auf der weiteren Fahrt durch den Nationalpark mit seiner Fläche von 137.000 Hektar, der so gut wie keine touristische Infrastruktur bietet, kommen mir leicht poetische Gedanken durch den Kopf, die diese Landschaft beschreiben:

Während leuchtende Staubwolken durch die uralte Landschaft wirbeln, wandert eine Schildkröte geduldig auf der Suche nach saftigen Leckerbissen umher; eine Eidechse sonnt sich, während Oryxantilopen und Kuhantilopen die trockenen Ebenen mit Mungos, Radnetzspinnen, Skinken und langbeinigen Toktokkies teilen.

Zum Abschluss der Tankwa-Karoo erwartet uns noch ein weiterer spektakulärer Pass: Der 10,4 km lange Ouberg Pass (Sutherland) ist ein von Abenteuerreisenden hochgeschätzter Schotterstraßenpass und mit einem Höhenunterschied von 820 Metern zweifellos der beeindruckendste Schotterpass im Nordkap.

Nach den starken Regenfällen im letzten Winter, ist der Pass dann auch in einem „abenteuerlichen“ Zustand und für südafrikanische Verhältnisse ein großer Pass. Er enthält 44 Biegungen, Ecken und Kurven, darunter 8 Haarnadelkurven und weitere 4 Kurven mit mehr als 90 Grad, während sich die Straße mühsam den Berg hochschlängelt.

Nach wenigen Kilometern dürfen sich unsere Pick-Ups dann auch am steilsten Abschnitt mit einer Steigung von 17% beweisen. Die Über- bzw. Untersetzung auf 4 Low gestellt schlängeln sie sich durch ein Gemisch aus schroffen Steinen, tiefen wash-outs und losem Gravel als würden sie sich freuen endlich auf dem Gelände zu sein, wo sie hingehören. Da jedoch die Abhänge extrem und ungesichert sind und ein unkontrolliertes Rutschen eine Katastrophe bedeuten können, gibt es einem als Fahrer nur bedingt das Gefühl von Sicherheit.

Spaß macht es trotzdem und zur Belohnung gibt etwa auf halbem Weg einen Punkt, der eine spektakuläre Aussicht über die Tankwa-Karoo bietet. Hier verweilen wir dann auch für eine kurze Kaffeepause und erreichen später den Gipfel auf 1402 m Höhe auf dem oberen Karoo-Plateau. Von hier aus geht es für uns weiter nach Sutherland und von dort in Richtung Süden nach Matjiesfontein, einem kleinen Ort am Rande der Karoo, ursprünglich nur ein kleiner Bahnhof an der Hauptstrecke Johannesburg – Kapstadt.

Nach einem kleinen Lunch geht es nach Laingsburg und von dort über den geteerten Witnekke Pass, einem eher unspektakulären Pass, in das 625 km² große Anysberg Nature Reserve in der Halbwüstenlandschaft der Kleinen Karoo. Das erst 1990 offiziell erklärte Reservat besticht durch die majestätischen Cape Fold Mountains mit tiefen Tälern und steilen Schluchten. Gespeist von drei Flüssen ist in diesem Weltkulturerbe inmitten des Bergfynbos und der charakteristischen Felder der kleinen Karoo eine Vielfalt an Leben möglich.

Auf dem Weg zur Campsite begrüßen uns auch gleich ein paar Kap-Bergzebras und Elands und lassen uns auch deutlich spüren, wie willkommen wir sind indem sie uns recht zügig ihre Hinterteile zeigen.

Auf der Campsite angekommen muss ich erstmal erschreckend feststellen, dass sich die Lampen und das Nummernschild des Fahrradträgers irgendwo auf dem Weg hierher selbständig gemacht haben. Glücklicherweise sind die Fahrräder unbeschädigt und so schnappen wir sie uns, um diese faszinierende Landschaft mit seiner reichen Pflanzen- und Tierwelt mit den MTBs zu erkunden.

Die hier beheimateten Schabrackenschakale, Karakals, Flusskaninchen und braunen Hyänen haben wir zwar nicht beobachten können, jedoch entdecken wir am Ende der Tour den riesigen Pool, den wir auch gleich in Beschlag nehmen.

Und so neigt sich auch dieser Tag zu Ende, natürlich nicht ohne einem Braai, einem Gläschen Wein, einem traumhaften Sonnenuntergang und einem unbeschreiblichen Gefühl der Freiheit und Gelassenheit. 

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20.03.24

Day 4: Anysberg to Grabouw
Der Tag beginnt mit einer schönen MTB Tour auf der Tapfontein-Route, eine 22,5 km lange Rundstrecke um den Voorsteberg. Nach einem anschließenden Bad im Rooidamme und einem ausgiebigen Frühstück starten wir auf unsere 4. Etappe.

Es geht in Richtung Westen durch das Naturreservat und führt uns zum Ouberg Pass (Montagu). Dieser besondere Pass ist ein gut angelegter Schotterpass, der die Stadt Montagu mit dem Karoo-Hochland verbindet und außerdem die Zufahrtsroute zum fabelhaften Anysberg-Naturreservat ist.

Er ist ein Dauerbrenner bei Offroad-Clubs und Tourenbikern, aber aufgrund seiner guten Anlage und angemessenen Steigungen, ist er für alle Fahrzeuge geeignet. Auf einer Länge von 7,8 km hat er 38 Biegungen, Ecken und Kurven mit einem Höhenunterschied von 497 m, was eine durchschnittliche Steigung von 6% ergibt.

Auf dem oberen Abschnitt des Passes, auf dem Weg nach Montagu, treffen wir gegen Mittag mitten im Nirgendwo vier junge MTB-Fahrer. Wir fahren langsam an Ihnen vorbei, um sie nicht einzustauben und Alan startet dabei eine kleine Konversation mit ihnen. Sie sagen, sie seien irgendwo falsch abgebogen, haben sich verfahren, jetzt kein Wasser mehr und sind völlig dehydriert. Es sind ungefähr 36 Grad, windstill und kein Schatten weit und breit.

Wir halten an und versorgen sie mit Wasser, Elektrolyten, Snacks und Cola. Dankbar sagen sie, dass wir ihre Lebensretter sind und sie werden den Geschmack dieser eiskalten Cola dort oben in ihrem Leben nicht mehr vergessen. 

Nach einer kleinen Stärkung in Montagu fahren wir über den Cogmanskloof, der die Städte Ashton und Montagu verbindet. Seine gesamten 6,5 km erstrecken sich durch eine majestätische Landschaft mit hoch aufragenden Felsformationen und einem farbenfrohen ländlichen Patchwork, das das Auge erfreut und das Herz belebt! Diese Region ist zudem das Epizentrum der Trocken- und Steinobstindustrie im Westkap.

Technisch gesehen ist dies eher ein Poort als ein Pass, da der Höhenunterschied sehr gering sind. Die Straße folgt mehr oder weniger dem Fluss auf der gesamten Länge.

Auf halber Strecke zwischen Villiersdorp und Worcester fahren wir am Nachmittag auf dem Rooihoogte. Es ist kein großer Pass und abgesehen von der Haarnadelkurve ein relativ sicherer Pass. Die Straße hat nur einen Höhenunterschied von 198 m auf 9,3 km und eine leichte durchschnittliche Steigung von 2%, wobei die steilen Abschnitte eine Steigung von 12% aufweisen. Dieser Pass führt durch erstklassiges Ackerland mit herrlichen Ausblicken auf Berge, Seen, Weinberge und Obstgärten.

Unser heutiges Etappenziel ist Grabouw im Elgin Valley, genannt das Tal der Äpfel, das sich auf den Anbau dieser Früchte spezialisiert. Zwischen den grünen Hügeln und Bergen dieses Tals liegen zudem über 150 Weinbaugebiete. Das Elgin-Tal bietet unter anderem auch zahlreiche Outdoor-Aktivitäten, darunter Hochseilgärten und Mountainbiken, beides ausgezeichnete Möglichkeiten die Täler und Berge der Umgebung zu erkunden.

Wir übernachten im Trail’s End Bike Hotel, Afrikas erstes Bike-Hotel und der perfekte Ausgangspunkt zum Entspannen und Entdecken aller Freuden, die diese Gegend zu bieten hat. Wir lassen uns nicht lange bitten und starten sogleich unser abendliches Ritual, entzünden das Feuer für den Braai und planen die Route für den morgigen MTB Trail. 

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20.03.24

Day 5: Grabouw to Hout Bay

Als wir am Morgen unsere Räder vorbereiten treffen wir Neil, einem jungen Guide, der sich uns gerne anschließen möchte. Nichts lieber als das denken wir uns und starten zu unserer kleinen MTB Tour.

Das Elgin Valley Trail Network hat einige der besten Mountainbike-Strecken des Landes und so ist es perfekt einen Guide dabei zu haben, der sich auskennt. Er führt uns über die sogenannten A-Z Trails erst über kleine Jeep Tracks hinauf in den Rock Garden und dann hinunter über fantastische Singe Trails. Ein toller zweistündiger Auftakt in den Tag.

Gut gestärkt geht es dann auf den Rückweg nach Hout Bay über den letzten Pass unserer Tour, den Sir Lowry’s Pass zurück nach Hout Bay. Dieser Pass ist ein Gebirgspass auf der Nationalstraße N2 und überquert die Hottentots Holland Mountains nach Somerset West. Dadurch, dass die Straße Teil der Autobahn ist, ist er nicht mit den von uns befahrenen Pässen zu vergleichen. Dennoch bietet sich am höchsten Punkt ein sehr schöner Ausblick auf die False Bay und den Tafelberg.

In Hout Bay angekommen sitzen wir noch zusammen und lassen die Tour Revue passieren:

Die steilen Anstiege und felsigen Pisten forderten nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch uns heraus. Jeder Pass belohnte uns mit atemberaubenden Ausblicken auf die zerklüfteten Berge und tiefen Täler.

Die Cederberg Mountains waren der perfekte Ort, um seinen inneren Abenteurer zu kanalisieren und sich wie eine echte Bergziege zu fühlen. Hier gab es keine schicken Seilbahnen oder schicken Touristenattraktionen, nur wilde Landschaft, atemberaubende Ausblicke und abenteuerliche Wanderwege.

Die karge aber faszinierende Tankwa-Karoo boten uns mit endlosen Weiten und der Stille einer Wüste eine willkommene Abwechslung. Wir genossen die Einsamkeit und entspannten nachts unter einem funkelnden Sternenhimmel am Lagerfeuer.

Die staubigen Pisten und schmalen Pfade des Anysberg Naturreservats mit seiner vielfältigen Flora und Fauna verlangten uns noch einmal alles ab. Doch die Begegnungen mit einheimischen Tieren und die majestätische Schönheit der Landschaft, machten jede Anstrengung wett.

In der unverwechselbaren Landschaft des Kogelberg-Reservats im Elgin Valley, das als die vielfältigste Biosphäre der Welt gilt, konnten wir in eine andere Welt entfliehen. Ein authentisches Amphitheater, das uns das Naturerlebnis bietet, nach dem wir uns sehnten.

Und so, nach unzähligen Stunden auf den Pisten, 16 bezwungenen Pässen und vielen unvergesslichen Momenten kehrten wir zurück. Diese Reise, geprägt von Freundschaft, Abenteuer und der ungezähmten Schönheit der Natur, würde für immer in unseren Erinnerungen bleiben.

Video

Alles Wissenswertes zu den Pässen gibt es hier: